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Lange L901
Lange L901.0
© Lange Uhren GmbH
Das Lange L901.0 ist ein Handaufzugswerk von A. Lange & Söhne und wird in der Lange 1 verwendet. Es verfügt über einen Sekundenstopp bei gezogener Aufzugskrone, eine patentierte Zweischeiben-Mechanik zur Anzeige des Großdatums und einen Mechanismus zur Anzeige der Gangreserve.
Geschichte
Als A. Lange & Söhne einen Relaunch vorbereitete, beschloß man, mit einer wirklich einzigartigen Uhr, der Lange 1, für Aufsehen zu sorgen. Das Markenzeichen dieser Uhr und dieses Uhrwerks sind die asymmetrische Anordnung des Zifferblatts und das Großdatum mit zwei Fenstern. Letztere Komplikation wurde in Anlehnung an die Fünf-Minuten-Uhr der Dresdner Semperoper von 1841 entworfen und brachte der neuen Manufaktur ihr erstes Patent ein. Obwohl das Zifferblatt nicht zentriert ist, weist es ein Muster auf. Das Stunden- und Minutenzifferblatt, das Datumsfenster und das Hilfszifferblatt für die Sekunde bilden die Spitze und die beiden Schenkel eines gleichschenkligen Dreiecks, wobei die Gangreserveanzeige auf dieser Basis zentriert ist.
Technik
Alle L901-Kaliber basieren auf diesem Originaldesign und verfügen über die gleichen Grundkomplikationen: Großdatum bei 1 Uhr, Gangreserveanzeige bei 3 Uhr, kleine Sekunde bei 5 Uhr sowie Stunden- und Minutenzeiger bei 9 Uhr. Das Uhrwerk besteht aus einer Dreiviertelplatine aus unbehandeltem Neusilber und ist mit dem Glashütter Bandschliff dekoriert; die Kanten im Uhrwerk werden angliert und poliert. Sie ist mit neun goldenen Chatons und gebläuten Schrauben versehen. Insgesamt sind 53 Steine aus synthetischen Rubinen eingesetzt.
Für ein genaues Gangergebnis zeichnet die Schraubenunruh mit Nivarox-1-Spirale verantwortlich. Sie ist stoßsicher gelagert, macht 21.600 Halbschwingungen pro Stunde und wird in fünf Lagen reguliert. Auf dem handgravierten Unruhkloben ist die Schwanenhals-Feinregulierung montiert. Ihre patentierte Abfall-Regulierung ermöglicht es, den Impulszapfen gegenüber der Palettengabel genau einzustellen, ohne die Unruh zu entfernen.
Varianten
- Das 1998 vorgestellte L901.1 war eine Sonderausführung des Kal. 901.0 mit goldenem Anker und Ankerrad sowie einem goldenen Kloben für Unruh, Anker und Ankerrad. Es wurde in der limitierten Golduhr Lange 1A verwendet, die von 1998 bis 2001 produziert wurde. Eine weitere kleine Variante ist Kal. 901.4, eingeführt im Jahr 2001, mit längeren Trieben für Uhren mit höheren Zifferblättern, z.B. aus Perlmutt.
- L901.5 fügt dem kleinen Sekundenzifferblatt eine Mondphasenanzeige hinzu. Es wurde im Jahr 2002 für die Lange 1 Mondphase eingeführt und wird weiterhin produziert.
- Die erste 2003 Große Lange 1 verfügte über das L901.2, aber das Modell 2012 verfügt über ein neues, flacheres Werk, das L095.1.
- Die Kaliber L901.7 und L901.8 wurden im Jahr 2003 für die limitierte Auflage der Lange 1 "Luna Mundi" eingeführt und nur bis 2004 produziert. Diese beiden Werke sind bis auf die Kalibrierung identisch. L901.7 ist für die nördliche Hemisphäre kalibriert, während L901.8 für die südliche Hemisphäre kalibriert ist. Sie wurden in der Lange 1 Mondphase „Ursa Major“ bzw. „Southern Cross“ verwendet und als Set in einer limitierten Auflage von 101 Stück verkauft.
- Eine kleinere Variante mit Mondphase, das L901.9, wurde in der "Kleine" Lange 1 Mondphase in den Jahren 2009 und 2010 verwendet.
Das Tourbillon-Kaliber L961 basiert auf dem Kal. L901.
Bei der Überarbeitung der Lange 1 im Jahr 2015 wurde sie mit einem neuen Werk, dem Kal. L121.1, ausgestattet.
Siehe auch
- Lange L095 - Das Nachfolgewerk für die Große Lange 1
- Lange L121 - Das Nachfolgewerk für die Lange 1
- Lange L031 - Das Zweite-Zeitzonen-Werk für die Lange 1 Zeitzone
- Lange L961 - Ein abgeleitetes Tourbillonwerk
Beschreibung:
- Handaufzugwerk
- Hemmung Steinanker
- Kupplungsaufzug
Funktionen:
- Stunde, Minute
Daten:
- 11½ Linien
- Ø 25,6 mm, H 4,6 mm
- 53 Steine, davon 4 in Goldchatons gelagert
- 21.600 A/h
- Gangreserve 72 h
Produktionszeitraum:
- Seit 1994