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Seiko Kinetic

Kinetic ist der Markenname für das Automatik-Quarz-Hybridwerk von Seiko. Ursprünglich hieß es Automatic Generating System (AGS Quartz) und wurde zwischen 1972 und 1987 entwickelt, als es erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Geschichte

Seiko behauptet, daß die Wurzeln des Kinetic-Systems in einem Projekt von 1972 liegen, bei dem es darum ging, die damals aufkommenden Quarzuhrwerke mit herkömmlichen Automatik-Aufzugsrotoren anzutreiben. Die ersten Quarzwerke wurden mit einer chemischen Batterie betrieben, und das Unternehmen experimentierte auch mit Solarzellen. Aus demselben Forschungsprojekt ging die Seiko Spring Drive-Technologie hervor, die 10 Jahre nach AGS, im Jahr 1997, eingeführt wurde.

Die erste öffentliche Vorstellung von Seiko AGS fand im Jahr 1987 statt. Die Technologie war so weit ausgereift, daß sie in einem Uhrenprototyp mit dem Schriftzug „A.G.S.“ auf dem Zifferblatt und einem transparenten Gehäuseboden, durch den man den Rotor sehen konnte, gezeigt wurde. Das ursprüngliche AGS-System verwendete einen Rotor mit Zahnradaufzug, der direkt einen Dynamo mit bis zu 100.000 Umdrehungen pro Minute antrieb. Dies unterschied sich stark von der von Jean d'Eve in der Schweiz verwendeten Technologie, die sich auf ein niederländisches patentiertes System mit einer Feder zwischen Rotor und Generator und einem konstante Aufladung mit 15.000 Umdrehungen pro Minute stützte. Wie das Schweizer System verwendete auch Seiko einen Kondensator („Electricity Storage Unit“) anstelle einer chemischen Batterie zur Speicherung der elektrischen Ladung.

Seiko stellte die serienmäßige AGS-Quarz-Uhr auf der Basler Messe im Jahr 1988 vor, der gleichen Veranstaltung, auf der Jean d'Eve seine Samara präsentierte. Dieses erste Modell verfügte über einen Sichtboden, durch den man den Rotor sehen konnte, und trug die Aufschrift „A.G.S.“ auf dem Zifferblatt. Frühe Seiko AGS Quarz-Modelle verfügten über eine Gangreserveanzeige. Ein Knopfdruck bewegte den Sekundenzeiger auf 5, 10, 20 oder 30, um eine niedrige Gangreserve, 1 Tag, 2 Tage oder 3 Tage anzuzeigen. Das Unternehmen behauptete, daß das Uhrwerk nach 10 Stunden normalen Tragens vollständig aufgeladen sei und eine Gangreserve von 3 Tagen biete.

Im September 1993 brachte Seiko das 5M4x Uhrwerk und den Markennamen „Kinetic“ auf den Markt. Dieses Uhrwerk der zweiten Generation wurde erstmals auf der Basler Messe von 1994 präsentiert und bot eine verbesserte Gangreserve von bis zu 7 Tagen. Ein späteres Update im Jahr 1995 verbesserte die Gangreserve noch weiter, auf nun bis zu 14 Tage. Bis 1996 fügte Seiko das schlanke Seiko 4M und das kompakte Seiko 3M hinzu. Das 4M war nur 2,7 mm hoch, eine bemerkenswerte Größe für ein Uhrwerk mit einem Aufzugsrotor, der den gesamten Durchmesser einnimmt. Das 3M und das 5M sind beide 4,3 mm hoch. Diese neuen Uhrwerke zeichnen sich durch eine fortschrittliche Spulengeometrie mit einer engen, wabenförmigen Umwicklung aus 0,03 mm dickem Draht aus.

Im Jahr 1997 stellte Seiko das Seiko 1M vor, das nach Angaben des Unternehmens doppelt so effizient wie das 5M und 70% kleiner war. Dieses Uhrwerk hat einen Durchmesser von 20 mm, ist 3,2 mm hoch und verfügt über eine Gangreserve von drei Monaten. ETA hatte im Jahr zuvor ihre Autoquarz-Reihe auf den Markt gebracht.

Im Jahr 1998 gab Seiko den Reportern eine Vorschau auf die nächste Generation von Kinetic-Uhrwerken. Am ungewöhnlichsten war das sogenannte „Spring Drive Kinetic“, das eine Vorschau auf das Spring Drive-Werk war und den Namen Kinetic bald überflüssig machen würde. Es wurde auch ein Kinetic-Chronographenwerk vorgestellt. Dieses sollte bis 2001 als Seiko 7L produziert werden.

Die 1999 Kinetic Auto Relay rühmte sich mit einer erstaunlichen Gangreserve von vier Jahren, indem sie die Zeiger anhielt, wenn die Uhr nicht getragen wurde. Nach 72 Stunden ohne Bewegung geht sie in den Ruhezustand über, wodurch 85% der Energie erhalten bleiben. Dies war auch das erste Kinetic-Modell, das von einem echten Kondensator zu einer Lithium-Ionen-Sekundärbatterie wechselte, die heute als Kinetic Electricity Storage Unit oder ESU bezeichnet wird. Alle folgenden Kinetic-Uhrenwerke verwenden diese Batterie anstelle des traditionellen Kondensators, und die Vorgängermodelle können nachgerüstet werden.

Die Kinetic-Linie wurde im Jahr 2005 mit der Einführung der ersten Version mit Ewigem Kalender erneut aktualisiert. Dieses Seiko 7D-Werk verfügte außerdem über die Energiesparfunktion Auto Relay und die Lithium-Ionen-Energieversorgung.

Im Jahr 2007 kam das Kinetic Direct Drive auf den Markt, das einen Handaufzug ermöglichte und eine Gangreserveanzeige auf dem Zifferblatt bei 9 Uhr aufwies. Dieses Seiko 5D-Werk wurde zum Flaggschiff der Kinetic-Uhren, während das Spring Drive das obere Preissegment übernahm.

Die nächste große Kinetic-Veröffentlichung kam im Jahr 2014 mit der Kinetic GMT. Dieses Uhrwerk wurde in der High-End-Linie Seiko Prospex verwendet und bot eine Ganggenauigkeit von 1 Sekunde pro Tag.

Liste der Seiko-Kinetic-Uhrwerke

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