Taschenuhr
In der Tasche getragene, kleinere Uhr (franz. Montre)
Die Entwicklung von Taschenuhren wurde erst möglich, nachdem im frühen 15. Jahrhundert der Federantrieb erfunden worden war. Die Form der Taschenuhr entwickelte sich aus den frühen Dosenuhren. Die Taschenuhren zur Zeit ihrer Erfindung waren rund, aus Eisen hergestellt und ca. 2 cm hoch, sowie ca. 6 cm im Durchmesser.
- 1550 kamen die sog. Eiuhren (ovale Form) auf
Anfangs wurden die Taschenuhren oft verdeckt getragen (Sackuhren).
- 1674 fertigte der Franzose Isaac Thuret die erste Taschenuhr mit Spiralfeder an
- 1676 wurde die erste Repetieruhr hergestellt
Im 18. Jahrhundert gefertigte Taschenuhren sind dann schon oft Schmuckstücke, die repräsentativ offen am Gürtel (Châtelaine) getragen wurden.
- Um 1700 erhielten die Uhren auch Minutenzeiger
- Ab 1708 kamen getriebene Gehäuse zu Einsatz
- Um 1720 wurden die ersten Lagersteine hergestellt
- 1726 wurde der Zylindergang erfunden
- 1740 kamen 4-farbige Goldgehäuse auf
Im 19. und frühen 20. Jhdt. wurden die Taschenuhren meist in der Westentasche aufbewahrt. Sie waren häufig auch mit Wecker-, Schlag- und Repetierwerken, mit Chronographen, Datumsanzeigen, Spielwerken und Automaten ausgerüstet.
- Ab 1842, mit der Erfindung des schlüssellosen Aufzugs (Kronenaufzug), erfolgte der Aufzug der Taschenuhr nicht mehr mit einem lose beigefügten Schlüssel, sondern mittels der Krone.
Man unterscheidet bei Taschenuhren zwischen zwei Typen offenem (Lépine) und geschlossenem (Savonnette) Typ.
Literatur
- Taschenuhren - Geschichte und Technik; Autoren Cecil Clutton, George Daniels; ISBN 3406074545
- Taschenuhren. Von der Halsuhr zum Tourbillon; Autor Reinhard Meis; ISBN 3766704842