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Hysek, Jörg
Anfänge und Ausbildungen
Jörg Hysek zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Uhrengestaltern. Er wurde am 14. Mai 1953 in Berlin (Ost) geboren und kam mit seinen Eltern 1960, kurz vor dem Bau der Mauer, nach Genf. Nachdem er zwei Jahre am Bieler Technikum Mikromechanik studiert hatte, schrieb er sich an der Pforzheimer Goldschmiedeschule ein. 1973 veranlaßte ihn seine Leidenschaft für Bildhauerei zu einem zweijährigen Studium an der Londoner Kunstakademie.
Erfahrungen in der Uhrenbranche und bekannte Modelle
Zurück in der Schweiz, begann seine Aktivität in der Uhrenbranche. Erst sammelte er während vier Jahren Erfahrungen bei Rolex; danach arbeitete er für Cartier, Ebel, Omega, Tiffany und Vacheron Constantin. Für deren „Cuff Watch“ wurde er 1984 gar mit dem „Grand Prix de la Ville de Genève“ ausgezeichnet. 1985 folgte eine lobende Erwähnung der Jury für eine Taschenuhr, die er für Jean Lassale entworfen hatte.
Zu den von ihm entscheidend geprägten bekannten Uhrenmodellen zählen die Breguet Marine, die Seiko Arctura und die TAG Heuer Kirium.
Die Schreibgeräte-Serie
Die berühmte Serie von ihm entworfener Schreibgeräte, 1996 mit großem Erfolg auf den Markt gebracht, trug erstmals den Schriftzug „Jorg Hysek“ (ohne Umlaut) als Markennamen.
Selbständige Uhrenproduktion
Den Schritt in die selbständige Uhrenproduktion wagte er 1999 mit der Uhrenmarke Jorg Hysek. Aufgrund von Differenzen mit seinem Partner entschloß er sich jedoch zu einem radikalen Schritt Er verließ die (heute weiterhin unter dem Namen Hysek bestehende) Firma im Februar 2006 und begann mit zwei jungen, talentierten Mitarbeitern aus seinem eigenen Entwicklungsbüro, mit denen er bereits viele Jahre zusammengearbeitet hatte, eine Kooperation im Rahmen der neuen Marke HD3 Complication.
Die Uhr als Einheit
Die hier entstehenden Uhrenkreationen drücken seinen durch Erfahrung und Neuerungsdrang erreichten Entwicklungsstand mit der bislang wohl größten Konsequenz und Kompromißlosigkeit aus. Dabei geht es bei weitem nicht mehr nur um das Äußere der Uhr, sondern seine Auseinandersetzung mit dem Schaffensprozeß führte dazu, sich immer tiefer in die Grundkonstruktion eines Zeitmessers hineinzuversetzen, also auch in die Architektur des Uhrwerks. Als weiteren wichtigen Aspekt nennt er die heutige auf Computern und moderner Fertigungstechnik basierende Produktionsweise, die ganz neue, bislang noch nie dagewesene Möglichkeiten eröffnet. Inzwischen sind nicht nur neue Komplikationen, sondern ist auch eine integrale Neuschöpfung von Uhren möglich, bei der Werk, Gehäuse und Zifferblatt in ihrer Einheit zum Betrachter sprechen. Mit anderen Worten Der Designer gestaltet die ganze Uhr, einschließlich ihres Herzens, des Werks, sowie einschließlich der Zeigersteuerung und der Krone.
Vom individuellen Erfolg zum Team-Erfolg
So wie die beiden anderen Partner im Dreier-Team, Valérie Ursenbacher und Fabrice Gonet, pflegt auch Hysek seine ganz persönliche Note in einer eigenen Uhrenreihe innerhalb von HD3 Complication, nämlich in der Serie Idalgo. Darüber hinaus führte die Synergie ihrer Fähigkeiten zu Gemeinschaftsproduktionen wie der Three Minds. Diesen Teamgeist kann man als Schritt in eine andere Selbstauffassung betrachten zuerst den eigenen Namen nach vorne zu bringen, dann aber den Kreis zu öffnen und diejenigen aus dem eigenen Umfeld, die es verdient haben, mit hineinnehmen und sie fördern, sich gemeinsam inspirieren und so wiederum neue Kräfte wachrufen.
Ausgewählte Uhrenkreationen
Weblinks
- Jörg Hysek: Begnadeter Designer, Sarah Rieder, Handelszeitung, 30.3.2006