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Centre Electronique Horloger

Das Centre Electronique Horloger (CEH) war eine Organisation zur Herstellung elektronischer Uhren in der Schweiz.

Das Centre Electronique Horloger, ein Zusammenschluß von 20 Schweizer Uhrenherstellern, wurde 1962 gegründet und hatte seinen Sitz in Neuenburg. Die Gründung des CEH wurde von der Ebauches SA und der FH vorangetrieben. Das bekannteste Produkt der CEH war die beta-Familie von Quarzuhrwerken, die es den Schweizern ermöglichen sollten, mit japanischen und amerikanischen Quarzuhren zu konkurrieren. Das Serienwerk Beta 21 wurde 1970 auf den Markt gebracht, nachdem bereits seit 1967 Prototypen hergestellt worden waren.

Obwohl das CEH vordergründig ein funktionierendes elektronisches Uhrwerk für das Handgelenk herstellen sollte, war es auch ein defensiver Schritt im Hinblick auf das geistige Eigentum. Da in Japan und Amerika viel Elektronik- und Halbleiterforschung betrieben wird, beabsichtigte die Schweizer Uhrenindustrie, daß das CEH patentierbare Innovationen entwickeln sollte, die mit Unternehmen in diesen Ländern gegenseitig lizenziert werden könnten, um die Schweizer Uhrenindustrie zu schützen.

Das CEH, das von dem in der Schweiz geborenen amerikanischen Wissenschaftler Roger Wellinger geleitet wurde, rekrutierte aktiv Schweizer Wissenschaftler mit Erfahrung in der amerikanischen Elektronikindustrie. Das CEH baute ein respektables Halbleiterlabor auf, wurde aber durch das Desinteresse der Schweizer Uhrenhersteller behindert. Der größte Interessent war die Communauté Industrielle Suisse SA (CISSA), ein schweizerisch-niederländisches Konsortium unter der Führung von Philips, das das CEH kaufen wollte, um dessen Patente zu erwerben und nicht um Schweizer Quarzuhren zu produzieren.

Das CEH-Team widersetzte sich der Übernahme durch die CISSA und konzentrierte sich stattdessen auf die Herstellung von Prototyp-Uhrwerken, um zu beweisen, daß die Schweizer in der Lage waren, mit den amerikanischen und japanischen Entwicklungen zu konkurrieren. Sie produzierten ein elektronisches Alpha-Kaliber, das einen 8-förmigen Resonator verwendete, sowie ein Beta-Projekt, das eine Stimmgabel wie die Accutron verwendete. Beide Projekte waren nicht erfolgreich, und so wandte sich das CEH den Quarzkristallen zu.

Ende 1965 beschloß das CEH, daß ein Quarzkristall die beste Hoffnung für eine elektronische Uhr sei. Ihre Strategie für 1966 war die Herstellung einer „montre-bracelet à quartz“, einer quarzbetriebenen Armbanduhr. Obwohl das Endprodukt den Namen „Beta“ trug, hatte es nichts mit dem früheren Beta-Projekt zu tun. Max Forrer, der Leiter dieses Projekts, weigerte sich sogar, etwas mit dem Quarzprojekt zu tun zu haben! Dennoch gelang es dem CEH, bis Juli 1967 ein funktionierendes Quarz-Armbanduhrenkaliber, Beta 1, herzustellen. Die vom Observatorium Neuenburg getestete Uhr CEH-1020 war um eine Größenordnung genauer als mechanische Chronometeruhren.

Im Jahr 1968 stimmte die Schweizer Industrie zu, daß das CEH die Produktion eines Quarzwerkes leitete. Das daraus resultierende Beta 21-Werk kam 1970 auf den Markt, kurz nach der Seiko Astron. Es war ein kommerzieller und technischer Flop, zeigte aber, daß die Schweizer auf dem Markt für Quarzarmbanduhren konkurrenzfähig waren. Schon bald begannen Schweizer Unternehmen mit der Entwicklung eigener Quarzarmbanduhrwerke.

1984 wurde das CEH mit zwei anderen Neuenburger Uhreninstituten, der Fondation Suisse pour la Recherche en Microtechnique (FSRM) und dem Laboratoire Suisse de Recherches Horlogères (LSRH), zum Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique SA (CSEM) zusammengeschlossen.

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