gruen
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+ | **Gruen Watch Company** | ||
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+ | Amerikanischer Uhrenhersteller mit Uhrwerks[[manufaktur]] in Glashütte/ | ||
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+ | ===== Geschichte ===== | ||
+ | [[Gruen, Dietrich|Dietrich Gruen]] wurde am 22. Februar 1847 als jüngstes von sieben Kindern in Osthofen/ | ||
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+ | Im Anschluss folgte er seinen älteren Geschwistern, | ||
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+ | Frederick hatte vom 1. Mai 1892 bis 31. Januar 1893 an der renommierten [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte]] im sächsischen [[Glashütte]] das Uhrmacherhandwerk gelernt und dort auch Paul Assmann, den Sohn des bekannten Uhrenfabrikanten [[Assmann, Julius|Julius Assmann]] kennengelennt. Mit ihm zusammen gründeten Dietrich und Fredereick Gruen die //Grünsche Uhrenfabrikation Grün und Assmann//. [[1897]] trat auch der zweitälteste Sohn George J. Gruen in die amerikanische Firma ein, die deshalb in //D. Gruen & Sons// umbenannt wurde. In [[Glashütte]] wurden Uhrwerke mit dem selbst entwickelten Kaliber " | ||
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+ | Gruen verlagerte daher die eigene Uhrwerksproduktion nach [[Biel]] in die Schweiz. [[1903]] wurde die //Gruen Watch Manufacturing Company of Biel, Switzerland// | ||
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+ | Die Gruens entwickelten dort die //Gruen VeriThin//, eine besonders flache Taschenuhr, die [[1904]] erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Diese Uhr war bahnbrechend für ihre Zeit, da sie die Anzahl der Ebenen für die sich überlappenden Zahnräder von 4 auf 3 reduzierte, was eine deutlich dünnere Bauweise auch der Uhrengehäuse ermöglichte. Der wirtschaftliche Erfolg dieser Uhr, der auch mit einem Ausbau des Vertriebsnetzes in den USA einherging, ermöglichte eine Expansion der Produktion. | ||
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+ | Dietrich Gruen verstarb auf einer seiner zahlreichen Europareisen am 11.4 1911 auf See kurz vor der Ankunft in Italien. Sein Grab ist noch heute auf dem Spring Grove Cemetery in Cincinnati, Ohio zu finden. Nach dem Tod des Firmengründers übernahm Frederick Gruen zusammen mit seinem Bruder George die Führung des Unternehmens. | ||
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+ | Die beiden etablierten die //Gruen Watch Makers Guild//, die nach dem Vorbild der mittelalterlichen Handwerksgilden verschiedene Hersteller in einem losen Verbund zusammenführte. Einer dieser Hersteller war der Uhrwerkshersteller [[Aegler]] am Rebberg in Biel/ | ||
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+ | Der zunehmende Erfolg führte dazu, dass der alte Standort von Gruen in der Innenstadt von Cincinnati schon bald zu klein wurde. Daher kaufte man ein Grundstück auf einem Hügel etwas außerhalb der Stadt und nannte ihn //Time Hill//. 1917 wurde dort ein neues Gebäude eingeweiht, dass mit seiner Fachwerkstruktur und einem grünen Ziegeldach den mitelalterlichen Gildenhallen nachempfunden war. Der Gebäudekomplex, | ||
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+ | [[1921]] wurde dann ein ähnliches Gebäude in Biel/ | ||
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+ | [[1922]] wurden die Firmen D. Gruen, Sons & Company, The Gruen National Watch Case Company of Cincinnati und The Gruen Watch Manufacturing Company of Biel, Switzerland zur **Gruen Watch Company** unter Leitung von [[Gruen, Frederick|Frederick Gruen]] zusammengeführt. | ||
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+ | [[1924]] brachte die Gruen Watch Company zum 50. Jahrestag der Patentanmeldung von Dietrich Gruen eine auf 600 Stück limitierte [[Taschenuhr]] heraus. Die //50th Anniversary Watch// hatte 23 Steine und ein massiv goldenes und reichlich verziertes Uhrwerk. Das Gehäuse hat die durch Gruen patentierte 5-eckige Pentagon-Form. | ||
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+ | [[1925]] wurde dann mit der Gruen Quadron die erste Uhr mit einem rechteckigen Formuhrwerk auf den Markt gebracht und war damit wiederum wegweisend in der Branche. Das rechteckige Uhrwerk ermöglichte es, die in Mode kommenden rechteckigen Uhren zu bauen, ohne im Uhrgehäuse viel Platz zu verschenken. Die rechteckigen Uhrwerke konnten daher im Vergleich zu den bisherigen runden größer gemacht werden, was auch die Genauigkeit erhöhte. | ||
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+ | In der Blütezeit der Gruen-Gilde im Jahr [[1928]] wurde von Aegler die sogenannte // | ||
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+ | Um auch auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen, gründete Gruen im Jahr [[1929]] zusammen mit der Schweizerischen Uhrmacher-Corporation [[Alpina]], die //[[Alpina Gruen Gilde|Alpina Gruen Gilde SA]]//. Der Zusammenschluß sollte den Markt in Europa für Gruen-Uhren eröffnen, kam aber nie richtig in Gang, da zeitgleich die Welt in eine Wirtschaftskrise schlitterte und der Absatz von Uhren weltweit einbrach, weshalb die Kooperation [[1935]] wieder aufgelöst wurde. | ||
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+ | 1935 stellte Gruen mit der //Gruen Curvex// abermals eine technische Innovation vor, die alsbald auch von vielen Mitbewerbern kopiert wurde. Die Gruen Curvex hatte nicht nur ein gebogenes Gehäuse sondern auch ein gebogenes Uhrwerk, und fügte sich daher nicht nur besonders gut an das gebogene Handgelenk an, sondern konnte dabei auch noch relativ flach sein. Die Gruen Curvex war kommerziell sehr erfolgreich und wurde mit vier verschiedenen Kalibern (311, 330 440 und 370) von 1935 bis 1952 gebaut. | ||
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+ | Ebenfalls 1935 wechselte [[Gruen, Frederick|Frederick Gruen]] im Alter von 65 Jahren als Vorsitzender in den Aufsichtsrat der Firma und machte Platz für den externen Manager //Benjamin Samuel Katz//, der von der Uhrgehäusefabrik //Katz & Ogush// aus New York kam. [[1940]] gab [[Gruen, Frederick|Frederick Gruen]] auch den Vorsitz im Aufsichtsrat ab, blieb aber bis zu seinem Tod im Jahre [[1945]] Aufsichtsratsmitglied. | ||
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+ | Ein Jahr nach dem Tod seines Bruders George im Jahr [[1952]] verkaufte die Familie Gruen ihre Anteile am Unternehmen. Trotz Rekordumsätzen Anfang der 1950er Jahr verzettelten sich die neuen Eigentümer mit verschiedenen branchenfremden Investments, | ||
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+ | Im Jahr [[1958]] musste Time Hill verkauft werden und die Verwaltung wurde von Cincinnati nach New York verlegt. Die Precision Factory in der Schweiz verblieb aber noch bis 1972, bis zu ihrem Verkauf an Rolex, beim Unternehmen und produzierte weiterhin Uhrwerke für Gruen. | ||
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+ | [[1976]] im Zuge der Quarzkrise wurde dann die Uhren und Uhrwerksproduktion komplett eingestellt. Die Markenrechte wurde in der Folge an die Firma //M.Z. Berger// verkauft, die bis heute unter dem Namen //Precision by Gruen// Quarzuhren asiatischer Herstellung verkauft. | ||
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+ | Die europäischen Markenrechte für Gruen liegen heute bei einem Unternehmer aus Berlin, der zurzeit eine Uhrenmanufaktur in Glashütte aufbaut, um dort - basierend auf den alten Wurzeln - hochwertige Armbanduhren unter der Marke //D. Gruen & Sons// herzustellen. | ||
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+ | ===== Literatur ===== | ||
+ | *Gruen Master Book and Price Guide Wrist Watches; Autor Ehrhardt, Roy; ISBN 0913902683 | ||
+ | *American Wristwatches Five Decades of Style and Design; Autoren Edward Faber and Steward Unger; ISBN 0-7643-0171-3 | ||
+ | *Automatic Wristwatches from Switzerland Self-Winding Wristwatches; | ||
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+ | ===== Weblinks ===== | ||
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+ | Teile dieses Artikels basieren auf dem Artikel [[http:// | ||
+ | mit Stand vom 10.2.2008; dieser steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. | ||
+ | Unter www.watch-wiki.org ist eine [[http:// | ||
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