====== Fabriques de Spiraux Réunies ====== {{wst>author|[[Foskett, Stephen|Stephen Foskett]] ([[https://grail-watch.com/|Grail Watch]])}} **Fabriques de Spiraux Réunies (SR)** war eine [[Holding]] und spätere [[Aktiengesellschaft]] zur Herstellung von [[Feder]]n, insbesondere [[Spiralfeder]]n, für Uhren. Sie wurde [[1895]] gegründet und fusionierte [[1984]] mit der konkurrierenden [[Nivarox SA]] und den Schwestergesellschaften [[Fabriques d'Assortiments Réunies|Fabriques d'Assortiments Réunies (FAR)]] und [[Fabriques de Balanciers Réunies|Fabriques de Balanciers Réunies (FBR)]] zu [[Nivarox-FAR]]. Die Fabriques de Spiraux Réunies (SR) war eines der ersten Beispiele für eine Branchen[[konsolidierung]], als sie im Jahr [[1895]] fünf große Hersteller von [[Spiralfeder]]n in einem einzigen Unternehmen zusammenführte. Die ersten Mitglieder waren [[Huguenin]] aus [[La Chaux-de-Fonds]], [[Baehni]] aus [[Biel]] sowie [[Guye]], [[Sandoz]] und [[Dufaux]] aus [[Genf]]. Die treibende Kraft hinter der Gründung der SR war Charles-Edouard Guillaume, Direktor des Internationalen Büros für Maße und Gewichte, der 1920 den Nobelpreis für seine Entdeckung selbstkompensierender Legierungen, darunter [[Elinvar]], erhielt. Dieses Material wurde in den 1920er Jahren von SR auf den Markt gebracht. Diese Konzentration hielt nicht lange an. Bereits [[1901]] wurde in der [[Montbrillant Watch Manufactory|Uhrenmanufaktur Montbrillant]] ein Konkurrenzunternehmen für den Vertrieb von Spiralfedern kleinerer Firmen gegründet, die [[Société Suisse des Spiraux]]. Ein weiterer großer Konkurrent, die [[Fabrique Nationale de Spiraux]], wurde ebenfalls in La Chaux-de-Fonds gegründet, und zahlreiche kleinere Firmen traten in den Wettbewerb ein. Viele von ihnen wurden später im Zuge der Konsolidierung der Branche, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, in die SR integriert. Guillaumes Arbeit gab auch den Anstoß zur Gründung der [[Société des Spiraux Francais]] im Jahr [[1919]]. Ein wichtiger neuer Konkurrent in den 1930er Jahren war die [[Nivarox SA]]. Die von [[Straumann, Reinhard|Reinhard Straumann]], dem Erfinder von [[Nivarox|Nivarox, dem namensgebenden Werkstoff]], gegründete Nivarox SA wurde [[1934]] in [[Saint-Imier]] gegründet, um die Legierung zu vermarkten. In den Kriegsjahren entwickelte sich das Unternehmen zu einem wichtigen Konkurrenten für SR. Im Jahr [[1954]] wurde die [[Fabrique Nationale de Spiraux|Nationale]] mit SR fusioniert, und [[W. Ruch & Cie.]] wurde ebenfalls im Jahr [[1956]] übernommen. Dadurch erhielt die SR Zugang zu den Legierungen **Inox**, **Isoval** und **Acier Bleus**. Nach [[1955]] stellte die Société Suisse ihre Tätigkeit ein. Bis [[1966]] war die SR mit der [[Fabrique National de Ressorts]] in [[La Chaux-de-Fonds]] verbunden, was die Herstellung von Präzisionsfedern, das Ziehen von Drähten, das Laminieren und die Vormontage kompletter Spiralfederbaugruppen ermöglichte. SR stellte Spiralfedern aus der Legierung **Isoval** her, die sich durch eine hohe thermische Beständigkeit auszeichnete und nahezu [[antimagnetisch]] war. Während der [[Quarzkrise|Aufschwung des Quarzes]] benötigte die Industrie nicht mehr so viele Spiralfedern. Im Jahr [[1984]] fusionierten die langjährigen Konkurrenten [[Nivarox SA]] und SR zum modernen Unternehmen [[Nivarox-FAR]]. Diese war bis [[1990]] der einzige Hersteller von Unruhfedern in der Schweiz, aber auch diese Nachfrage reichte nicht aus. Um das Unternehmen zu retten, wies Nicolas Hayek [[Swatch]] an, eine mechanische Uhr zu verkaufen. Dies würde gerade genug Umsatz bringen, um Nivarox-FAR im Geschäft zu halten. {{tag>ASUAG Erloschene_Uhrenkonzerne}}